Kleingärtnerverein "Am Kanal" e.V. Moritzburg
Bodenkunde
Der Boden ist
eines der kostbarsten Güter der Menschheit.
Er ermöglicht es Pflanzen, Tieren und Menschen, auf der Erdoberfläche zu leben (Europäische Bodencharta).
Laut Brockhaus, ist Boden die etwa 50 – 200 cm dicke belebte Verwitterungsschicht der Erdrinde. Von dieser hauchdünnen Schicht leben wir, denn der Boden ist die natürliche Grundlage für alle Lebewesen auf unserem Planeten.
Boden ist Standort (Wurzelraum) und Wachstumsunterlage aller Pflanzen.
Er ist Schutzschicht und natürlicher Filter für das Grund- und Trinkwasser, die Lagerstätte unserer natürlichen Energieressourcen wie Kohle und Erdgas, und der
Bodenschätze wie Erz u. a. Boden ist Nutzfläche und Baugrund für Gebäude und Verkehrsflächen.
Er ist Produktionsgrundlage für die Land- und Forstwirtschaft und Boden ist Wohnort und Lebensraum einer unvorstellbar vielfältigen Tier- und
Pflanzenwelt.
Der Boden und seine Bestandteile
Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man meinen, der Boden sei eine einheitliche, mehr oder weniger braune Masse. Tatsächlich aber ist er ein sehr komplexes Gemisch aus vielen unterschiedlichen Teilen, die innig mit einander vermischt sind. Die Zusammensetzung der Böden ist je nach Bodentyp, Bodenart und Bodenbearbeitung stark schwankend.
Ein Liter Boden enthält durchschnittlich ca.
50.000 Fadenwürmer
200 Springschwänze
150 Milben
14 Insekten / Insektenlarven
7 Tausendfüßler
2 Regenwürmer
Ein Fingerhut voll Boden enthält durchschnittlich ca.
600.000 Bakterien
400.000 Pilze
100.000 Algen
1.000 Einzeller
Die Bedeutung der wichtigsten Bodenlebewesen
Die Bodenlebewesen haben vielfältige und wichtige Aufgaben und kaum jemand macht sich Gedanken darüber was es bedeuten würde, wenn es das Heer der unterirdisch arbeitenden Kleinstlebewesen nicht gäbe: unsere Erde wäre meterhoch von Pflanzen- und Tierleichen bedeckt. Die Bodenorganismen sind also an Zersetzungs- und Umsetzungsprozessen von allen abgestorbenen organischen Materialien beteiligt. Durch diese Prozesse werden aus den organischen Materialien pflanzenaufnehmbare Nährstoffe, sie werden mineralisiert. Des Weiteren entstehen durch Mitwirkung der Bodenlebewesen verschiedene Humusformen.
Nachfolgend eine kurze Beschreibung der wichtigsten Bodenlebewesen und ihre Aufgaben.
Bakterien
Bodenbakterien gehören zur Bodenflora, den pflanzlichen Organismen. Es sind einzellige Mikroorganismen ohne Zellkern mit einer Größenordnung von 1- 10 μm, also 1/1000 1/100 mm. Sie vermehren sich rasant schnell durch einfache Spaltung. Unter optimalen
Lebensbedingungen haben sie Generationsdauer von kaum 20 Minuten. Bakterien treten als Einzelzellen, Zellkolonien oder Zellketten auf. Bodenbakterien ernähren sich vorwiegend von abgestorbener, organischer Substanz und können alle leichter zersetzbaren Kohlenstoffquellen (Zucker, Stärke, Pektin, Hemizellulose, Zellulose) sowie Stickstoffquellen (Proteine, Peptide, Aminosäure) als Nahrung verwerten, also alles Bausteine die in pflanzlichen und tierischen Überresten, in Wirtschaftsdüngern und organischen Düngern zu finden sind. Einige Bakterienarten sind wichtige Spezialisten.
Vielen Kleingärtnern ist eine Bakteriengattung besonders bekannt: die Rhizobiumbakterien, allerdings besser unter dem Namen Knöllchenbakterien. Sie leben in inniger Symbiose (Lebensgemeinschaft) mit den Wurzeln der Leguminosen, den Schmetterlingsblütlern, wie z.B. die Lupinen, Erbsen, Bohnen, Wicken und Kleearten, die uns allen als Stickstoff sammelnde Gründüngungspflanzen bekannt sind. Diese Funktion der Gründüngung bei den Schmetterlingsblütlern ist nur durch
die Knöllchenbakterien möglich. Sie finden in der Wurzelsphäre dieser Pflanzen
ausgezeichnete Lebensbedingungen. Durch die Wurzelhaare der Pflanzen dringen sie ein und wandern dann in den sogenannten Infektionsschlauch zur Basis des Wurzelhaares und weiter bis in die Wurzelrinde. Die Wirtspflanze reagiert darauf mit Umhüllung der Infektionsschläuche durch einen Cellulosemantel. Darin vermehren sich die Bakterien und bilden die typischen Knöllchen. In den Knöllchen binden die Bakterien den Stickstoff aus der Bodenluft über Zwischenstufen zu Eiweiß. Dieses Bakterieneiweiß dient der Pflanze zur Stickstoffernähung. Die Pflanze liefert den Bakterien dafür als Gegenleistung Kohlehydrate und Mineralstoffe als Nahrung. Eine andere wichtige Gruppe der stickstoffbindenden Bodenbakterien, die Azotobacter, verwerten den Stickstoff aus der Bodenluft alleine, ohne Mithilfe anderer Organismen. Diese Arten sind auf eine ausreichende Zufuhr organischer Stoffe und auf eine gute Phosphat- und Sauerstoffversorgung angewiesen, sie leben aerob. Sie gedeihen nur gut bei einem pH-Wert über 6. Bei Umsetzungsprozessen von glukosehaltigen
Substanzen überführen sie den Luftstickstoff in organische Verbindungen, die sie in einer Art Schleimhülle um ihren Körper bilden. Dieser Schleim trägt mit zu einer Verklebung der Bodenteilchen bei und ist wichtig für den Aufbau der Krümelstruktur des Bodens. Je älter das Bakterium ist, desto dicker werden die Schleimhüllen. Sterben die Bakterien schließlich ab, wird der von ihnen Körper eingebaute Stickstoff den Pflanzen zur Verfügung gestellt.
Strahlenpilze
Strahlenpilze gehören ebenfalls zur Gruppe der Bakterien. Sie kommen in Stäbchenform vor und können sich unter bestimmten Kulturbedingungen verzweigen und so fädige Form annehmen, was ihnen den Namen gegeben hat. Sie leben vorwiegend aerob. Diese Bakterienart kann auch sehr schwer zersetzbare Kohlenstoffquellen, wie das Lignin, Hauptbestandteil des Holzes, verwerten. In ausgereiftem Kompost und in Walderde sind sie besonders häufig anzutreffen. Sie bedingen zusammen mit den Pilzen im Boden den typischen Erdgeruch des Waldes. Bestimmte Gattungen der Strahlenpilze sind Antibiotikabildner, so das Streptomycin, aus dem man hochwirksame Antibiotika isolieren konnte. Noch heute wird es dafür industriell genutzt. Im Boden benützen Strahlenpilze das produzierte Antibiotikum praktisch als Waffe im Kampf gegen andere Mikroorganismen. In der Literatur findet man Hinweise, dass diese gebildeten Antibiotika erheblich zur Gesunderhaltung des Bodens beitragen.
Pilze
Pilze sind mehrzellige, meist typisches Mycel bildende Organismen von mikroskopischer bis makroskopischer Größenordnung. Wichtigste Gruppen sind Schleimpilze, Schimmelpilze und Hutpilze. Pilze leben vorwiegend von Pektin, Zellulose und Lignin. Sie sind als Zersetzer von Holz von großer Bedeutung. Besonders in sauren Böden übernehmen niedere Pilze wichtige Abbaufunktionen, da an diesen Standorten Bakterien weniger verbreitet sind. Zahlreiche Pilze können Symbiosen mit Pflanzenwurzeln, insbesondere von Bäumen, eingehen. Mehr als 80%
der höheren Pflanzen bilden eine solche Lebensgemeinschaft, die als Mykorrhiza (von gr. Mykos= Pilz, und rhiza= Wurzel) bezeichnet wird. Die Symbiose bietet beiden Partnern Vorteile: der Baum versorgt den Pilz mit Nahrung, vor allem mit Kohlehydraten.
Der Pilzübernimmt dafür Aufgaben der feinen Wurzelhaare. Er nimmt Mineralstoffe und Wasser aus dem Boden auf und leitet sie an den Baum weiter. Bei der Symbiose zwischen gesundem Baum und Pilz sind die Vorteile zwischen den Partnern ausgeglichen. Ist der Baum jedoch geschwächt, kann das Gleichgewicht gestört werden. Die Pilzzellen dringen in Wurzelzellen ein und der Baum kann zum Absterben kommen. Aus den Symbionten werden dann Parasiten.
Algen
Algen enthalten Chlorophyll (Blattgrün), obwohl sie in der Mehrzahl im Dunklen leben. Sie sind in der Lage Kohlehydrate zu bilden. Blaualgen können Stickstoff aus der Luft an sich binden und den Pflanzen als Nährstoff zur Verfügung stellen. Blaualgen sind Erstbesiedler extremer Standorte, sie kommen auch in Thermalquellen, auf Gletscher und auf nackten Felsen vor, dort findet man sie sogar bis 8mm tief im Gestein lebend. Blaualgen erzeugen an ihren Wuchsflächen organische Substanzen und leiten damit die biologische Verwitterung des mineralischen Bodenmaterials ein.
Flechten
Flechten sind Symbiosen von Algen und Pilzen. Sie besiedeln Orte, an denen keiner der
Partner für sich alleine lebensfähig wäre, so z. Bsp. auf Steinen und nackten Felsen. Sie sind erste Nahrung für andere Mikroorganismen. Flechten sind übrigens Indikatoren für die Sauberkeit der Luft. Wo sie vermehrt auftreten, kann man davon ausgehen, dass ist die Luft relativ sauber ist. In den Zentren unserer Großstädte findet man keine Flechten. Botaniker sprechen dann von den sogenannten Flechtenwüsten.
Einzeller
Einzeller leben in den mit Bodenwasser gefüllten Poren des Bodens. Wie der Name schon sagt, bestehen sie aus einer einzigen Zelle. Sie sind kleiner als 1/10 mm und ernähren sich hauptsächlich von Bakterien, Bodenpilzen und abgestorbenen Bodenlebewesen. Sie selber sind wiederum Nahrung für unzählige andere Mikroorganismen. Einzeller sind an vielen Stoffwechselvorgängen im Boden beteiligt. Ihre Vielfalt ist sehr groß.
Milben
Milben gehören zur Familie der Spinnentiere. Ihre Größe beträgt 0,5- 1mm. Unter den
zahreichen Milbenarten, die im Boden vorkommen, gibt es solche, die sich von Algen, Pilzen, Bakterien und angerotteter organischer Substanz und dem Kot anderer Bodentiere ernähren.
Andere Milbenarten hingegen leben räuberisch. Als Nahrung dienen ihnen kleine im Boden vorkommende Larven, Topfwürmer und Nematoden. Die Bedeutung der Milben ist je nach Art unterschiedlich groß, kann aber insgesamt als wichtig angesehen werden. Verschiedene Milbenarten, wie auch einige andere Bodentiere, besitzen die Fähigkeit sich einzukugeln.
Dadurch können sie Trockenperioden besser überstehen (kleinere Oberfläche).
Springschwänze
Springschwänze (Urinsekten), sind 0,5- 5 mm kleine, flügellose Insekten, die wesentlich an der Umwandlung der in den Boden eingebrachten organischen Substanz und an
abgestorbenen Pflanzenwurzeln beteiligt sind. Ihr Vorkommen weist auf einen Boden mit
guter Humusversorgung hin. Es gibt Arten von Springschwänzen, die oberflächennah leben.
Andere, sehr kleine Arten, haben ihren Lebensraum im Boden, in den Hohlräumen des
Humus und in der Wurzelspähre. Eine wichtige weitere Nahrungsquelle der Springschwänze sind die Kotballen größerer Bodentiere. Kleinere Springschwänze fressen die Kotballen der größeren Arten. Die größeren Tiere fressen die Kotballen der Tausendfüßer, Asseln und Regenwürmer.
Doppelfüßer (Schnurfüßer, Bandfüßer)
Zur Gattung Tausendfüßer gehört u. a. die artenreiche Untergattung der Doppelfüßer, mit den Schnurfüßer, Bandfüßer und Saftkugler. Ihr Körper besteht aus einer Vielzahl von aneinandergereihten Segmenten. An jedem Segment sitzen zwei Beinpaare. Doppelfüßer sind Humusanzeiger und Indikatoren für ein erwünschtes, reiches Bodenleben. Es sind Pflanzenrestfresser, die eine hohe Zerkleinerungsleistung vollbringen. Sie bilden in ihrem Körper Huminstoffe, die sie mit ihrem Kot ausscheiden und tragen zur Durchmischung der Bodenteilchen bei. Was wir gemeinhin als Tausendfüßer bezeichnen ist der Schnurfüßer. Er hat keine 1000 Füße, sondern max. 130 Beinpaare.
Hundertfüßer (Steinläufer, Erdläufer)
Ebenfalls zur Gattung der Tausendfüßer gehören die Hundertfüßer. Sie sind glänzend
gelbbraun bis braun. Ihr Körper besteht aus flachen, fast rechteckigen Segmenten. An jedem Segment sitzt ein Beinpaar. Die Beine sind wesentlich kräftiger, als die der Doppelfüßer und stehen seitlich ab, wie die Ruder eines Ruderbootes. Bekannte Arten der Hundertfüßer sind die Steinläufer und die Erdläufer. Es sind jagende, räuberisch lebende Tiere. Steinläufer sind nachtaktive Tiere. Tagsüber halten sie sich unter Steinen und in Bodenspalten versteckt. Sie ernähren sich von kleinen Insekten, Spinnen und kleinen Regenwürmern, die sie in der Spreuschicht des Bodens erbeuten.
Auch die Erdläufer fressen Kleintiere. Ihr Lebensraum ist im Boden. Bis in 40cm Tiefe kann man sie antreffen. Sie zwängen sich durch Regenwurmgänge, Erdspalten und Schollen hindurch und fressen dabei große Mengen an Wurzelläusen, Nematoden und sonstigen Kleinstlebewesen.
Asseln
Die Assel ist zoologisch ein an Land lebender Krebs. Jeder kennt die 3- 15 mm kleinen Tiere, die man in großen Mengen in der Laubschicht, unter Holzresten und im Mulchmaterial findet.
Sie suchen auch oft die Nähe unserer Häuser. Asseln sind auf gleichmäßig feuchte
Lebensräume angewiesen. Sie sind wichtige Erstzersetzer und haben eine sehr große
Bedeutung für die Umsetzungsprozesse im Boden. Mit ihren Mundwerkzeugen sind sie in der Lage, sogar frisches Falllaub und Totholz anzufressen. Vielfach wird die Assel als Ungeziefer angesehen (Kellerassel). Das ist eine vollkommen falsche Einstellung gegenüber diesem wichtigem Erstzersetzer.
Fadenwürmer (Nematoden)
Fadenwürmer (Nematoden). Sie haben eine Länge von 0,5- 2mm. Die Nahrungsauswahl der Fadenwürmer ist je nach Art sehr verschieden. So gibt es Arten, die sich von Bakterien und Kohlehydrate faulender Pflanzenstoffe ernähren. Andere hingegen fressen Bakterien und Eiweißstoffe sich zersetzender Tierleichen. Die meisten Arten aber fressen lebende Pflanzen, sehr zum Leidwesen vieler Gartenfreunde. Ihre bodenbiologische Bedeutung liegt in der Anreicherung stickstoffhaltiger Verbindungen, die nach ihrem Tod durch die Bodenbakterien wieder pflanzenverfügbar werden. Darüber hinaus dienen Fadenwürmer zahlreichen anderen
Bodenlebewesen als Nahrungsquelle. Räuberische Käfer- und Fliegenlarven, Milben und Springschwänze leben von ihnen.
Käfer, Laufkäfer, Schnellkäferlarven
Weitere wichtige Bodentiere sind die Käfer, die Laufkäfer sowie die dazugehörigen Larven.
Sie erbeuten kleine Schnecken, andere wirbellose Tiere und kleine Insekten, und tragen so zum biologischen Gleichgewicht des Bodens bei.
Schnellkäferlarven, besser als Drahtwürmer bekannt, sind Pflanzenfresser, die große Schäden an unseren Kulturen anrichten. Sie fressen an den Wurzeln von Getreide, Rüben, Raps, Klee usw. und bringen diese zum Verwelken. Aber auch an Kartoffelknollen findet man durch sie verursachte große, breite Fraßgänge. Die Bezeichnung Drahtwürmer haben sie wegen ihres harten, widerstandsfähigem Chitinpanzer erhalten.
Maulwürfe und Wühlmäuse
Maulwürfe und Wühlmäuse sind unsere größten Bodenbewohner.
Die Wühlmaus ist ein Pflanzenfresser und zählt für uns zu den unangenehmen Gästen im Garten. Insbesondere ihre Vorliebe für die Wurzeln von Obstbäumen hat schon manchen Kleingärtner zur Verzweiflung getrieben. Dass die Wühlmaus durch den Bau ihrer Gänge zur Bodenvermischung beiträgt, vermag dabei kaum zu trösten und spielt auch für die Bodenökologie keine wesentliche Rolle.
Der Maulwurf hingegen ist ein Fleischfresser und wird zu den Nützlingen gezählt. Man sagt ihm nach, dass er die Larven der Werren und Engerlinge verzehrt. Er scheint allerdings eine wesentlich deutlichere Vorliebe für Regenwürmer zu haben die er in großen Mengen erbeutet.
Er gehört zu den bedeutensten Regenwurmfeinden, was seine Nützlichkeit, sofern man sich anmaßt so eine Einteilung vorzunehmen, sehr stark relativiert. Maulwürfe stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden, auch wenn sie manchem Gartenfreund wegen ihrem Hügelbau schon zur Verzweiflung getrieben haben.
Die Aufzählung der Bodenlebewesen ist bei weitem nicht vollständig. Alle Klassen und Arten aufzuführen würde den Rahmen des Vortrages sprengen. Eine große Gruppe der
Bodenbewohner wurde bisher ausgelassen. Sie ist an Wichtigkeit nicht zu übertreffen. Es sind die Regenwürmer.
Regenwürmer
Es gibt wohl keine weiteren Tiere auf der Erde die so wehrlos sind wie die Regenwürmer. Sie können weder schnell laufen, springen oder fliegen, noch sind sie mit Wehrstacheln oder dergleichen ausgerüstet und sie verfügen auch nicht über die Fähigkeit sich zu tarnen.
Vollkommen still und fast unauffällig leben sie die meiste Zeit verborgen im Boden und kaum jemand nimmt Notiz von ihnen. Würde eine Umfrage durchgeführt werden, welches Tier den Menschen am sympathischsten ist, so würde der Regenwurm sicher schlecht abschneiden, denn seit Jahrtausenden wird das Wort Wurm gebraucht, um Verachtung zum Ausdruck zu bringen. Zugegeben, Regenwürmer sind taub, blind, stumm, klein, langsam und von unbeholfener Bewegungsart. Sie haben keine Pfoten oder Krallen, nicht einmal einen, auch nur ein bisschen geformten Körper,- eben ein Strich in der Landschaft. Aber was für einer !!!
Regenwürmer führen ein spannendes und interessantes Leben und sind für den Naturhaushalt
von überaus größter Bedeutung. Eine alte französische Bauernweisheit sagt:
Der liebe Gott weiß wie man fruchtbare Erde macht, und er hat sei Geheimnis den Regenwürmern anvertraut.
Es lohnt sich also schon, etwas mehr über diese wichtigen Tiere im Boden zu erfahren.